VfB Forchheim 1861 e.V.

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Geschichte
Schon kurz nach Gründung der Abteilung 1946 waren die Handballer des VfB 1861 e.V. ein sportliches Aushängeschild der Stadt Forchheim. Die von einem aus Nürnberg heimgekehrten handballbegeisterten Polizisten gegründete Elf hatte Tausende von Anhängern, die jedes Heimspiel im Stadion an der Nürnberger Straße besuchten und stets ihre Mannschaft anfeuerten. 1947 standen Forchheims wurfgewaltige Handballer bereits in der Landesliga. Nach dem späteren Absturz und den Durststrecken in den 50er und 60er Jahren konnte man sich wieder fangen. Heute ist Forchheim dank des VfB wieder eine der fränkischen Handballhochburgen. Wie das kam, wird hier berichtet.

Die Nachkriegszeit begann überall auf deutschem Boden mit Neuordnung. Auch im Sportwesen, während der vorausgegangenen Nazi-Ära staatlich reglementiert, auch militärisch genutzt und zum Schluss durch immer größere Kriegsverluste ganz zum Erliegen gekommen, erlebt man 1945 die "Stunde Null".

In Forchheim war man unter den Funktionären, die Nazis und Krieg überlebt hatten, damals weitgehend der Meinung, dass nur mit einer zielstrebigen Neuorganisation im Vereinsbereich die Zukunft des Sports gesichert und seine gesellschaftliche Akzeptanz erhöht werden könne. Im Ergebnis der Verhandlungen von Verein zu Verein kam es dergestalt zu Fusionen, die beachtliche Organisationsgebilde hervorbrachten.

1946 entstand so auch der "Verein für Bewegungsspiele", kurz VfB genannt. Väter bei dieser Geburt waren der Turnverein 1861 sowie der Fußballclub "Germania". Doch was sie in großer Euphorie damals zusammenschweißten, hielt freilich nicht lange den hohen Erwartungen stand. Schon 1948 trennten sich die Turner und die "Germanen" wieder. Der Name VfB blieb trotzdem erhalten, übernommen von den Turnern, die noch unter dem gemeinsamen Dach mit den Fußballern neue Formationen aufbauten, die durch ihre baldigen Spiel- und Kampferfolge auch beträchtlich an öffentlichem Ansehen gewannen.

Zu den VfB-Turnern gesellten sich schnell Boxer, Schachspieler, Fußballer, Tischtennisspieler, Leichtathleten – und vor allem die Handballer. Gerade diese Sportart ist – neben dem Judo – heute das Markenzeichen und regionale Aushängeschild des VfB Forchheim 1861, des ältesten Sportvereins der Stadt, dessen 1. Vorstand seit Jahren kein Geringerer als Oberbürgermeister Franz Stumpf ist.

Es war der 11. April 1946. Im Gasthaus "Nürnberger Tor" am heutigen Streckerplatz sitzen 25 Fußballer des gerade erst gegründeten VfB zusammen. Der Grund: Sie wollen eine Sektion Handball im Verein ins Leben rufen. VfB-Vorsitzender Hans Müller hatte seinen Segen dazu gegeben und während des Treffens das Vorhaben auch kräftig unterstützt.

Für Handball begeisterte sich in erster Linie der Polizist Hans Eger, der seinen Traum mit der Gründung der Abteilung verwirklichen konnte. Der frischgebackene Abteilungsleiter hatte seinen Kameraden im "Nürnberger Tor" nicht zu viel versprochen: Mit dem Nationalspieler Martin Voss zählten die wurfgewaltigen VfB-Kämpen schon einige Jahre später zu den gefürchtesten Handballern in Nordbayern.

Schriftführer Franz Kalbfleisch hatte in seinem Protokoll von der Gründungsversammlung penibel notiert: "Eine namentliche Umfrage ergab eine sofortige Anmeldung von 17 Spielern für die neue Abteilung". Ihre Aufgabe war es in Forchheim eine "bisher unbekannte Sportart" einzuführen und Anhänger zu gewinnen.

... (wird demnächst fortgesetzt)

entnommen aus dem Jubiläumsheft 50 Jahre Handballabteilung / 135 Jahre VfB (1996)